Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung
„Wir der scholtheize vnd die scheffen zu Rockenhusen, der schultheize vnd die scheffen zu Katzenbach dun kont allen den, die disen brief anesehent oder horent lesen, daz Patze vnd ire kint vor vns verziehen hant vffe den wingart vnde offe alle die anesprache, die sie hattten an die hern von Otterburg; also daz sie oder keiner irre nachkommen keine vorderunge an den wingart oder an daz gut me han sollen. Daz diz war si, so ist dirre brief gegeben den vorgenanten hern von Otterburg zu eine gezugnisse, vnde ist besigelt bit hern Eberhartes ingesigel von Randecken vnd bit der gemeyneden ingesigen von Rockenhusen, Dirre brief wart gegeben, da man zalte von Godes geburthe in Latine anno Domini M.CCC.XXIIII. feria III. proxima ante Martini.“ 1)
Ältester Siegelabdruck von Katzenbach aus dem Jahre 1684.
Landesarchiv Speyer, Bestand F13 Nr. 200, entnommen aus: Katzenbach, Chronik eines Dorfes, S. 43
Römische Siedlungsspuren
Bereits 1909 wurde in der Gemarkung Katzenbach eine römische Brunnenanlage entdeckt, die heute vor dem Heimatmuseum in Rockenhausen aufgestellt ist. Der Fund wies auf eine römische Siedlung in unmittelbarer Nähe hin, deren Lage durch ausgepflügte Mauersteine und Ziegelstücke auch bekannt war: am „Falkensaß“. Insgesamt fünf Grabungen in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren legten die Grundmauern einer „Villa rustica“, eines römischen Landhauses aus dem ersten bis vierten Jahrhunder n.Chr., frei. Neben kleineren Grabungsfunden wurde auch eine römische Fußbodenheizung (Hypokaustum) gefunden. Teile davon kann man im Katzenbacher Heimatmuseum besichtigen.
Aus Kostengründen konnte eine weitere Freilegung und Restaurierung nicht realisiert werden. Um die Anlage zu erhalten, wurden die freigelegten Räume in den 80er Jahren wieder verfüllt und die Mauerkronen gesichert. Besucher, die auf den zahlreichen Wanderwegen an der Römersiedlung vorbeikommen, finden neben den gut sichtbaren Mauerkronen eine Hinweistafel mit den wichtigsten Informationen und einen geschützten Rastplatz mit Unterstellmöglichkeit vor.
Abendstimmung an der Römersiedlung Falkensaß
Bild: Tara Daiber
Bergbau am Steinkreuz
Im Nordpfälzer Bergland hat der Bergbau lange Tradition. Auch am Stahlberg gab es in der Vergangenheit viele Gruben. „An nicht weniger als sieben Stellen in der Gemarkung förderte man im 18., zum Teil schon im 15. Jahrhundert Quecksilber“, schreibt der Katzenbacher Heimatforscher Julius Grogro in der Anfang der 80er Jahre erschienenen Dorfchronik. Er nennt die Gruben Altes und Neues Steinkreuz, Wingertsbusch, Reich Geschiebe, Grubhecke und die Schürfen in der Petersheck und im Wingertsbusch. Grogro war in den 1930er Jahren, als die alten Stollen freigelegt und auf ihre Abbaufähigkeit geprüft wurden, selbst als Bergmann beschäftigt und beschreibt „mächtige Hohlräume“ unter Tage.
Noch im Grundbuch von 1906 war das alte Bergwerk am Steinkreuz unter „Quecksilbergrube Viktoria“ eingetragen. Nachgewiesen ist bereits die Verleihung von „zwei Fundgruben zu Katzenbach auf den zwei Bergen neben dem Dorf“ im Jahre 1473 durch Kurfürst Friedrich I. an den Obermeister und Bergvogt Jakob Bargsteiner. 3)
„GrundRiß des in Churpfaltz OberAmt Lautern ohneweit Rockenhaußen gelegenen Katzenbacher Alten Mercurial Bergebaus SteinCreutz“ vom März 1775 (Landesarchiv Speyer, Bestand WW1 Nr. 126)
Quellenangaben
Titelbild: Das Katzenbacher Weistum von 1499. Landesarchiv Speyer, Bestand A2 Nr. 161 1 fol. 137, hier entnommen aus: Katzenbach, Chronik eines Dorfes, S. 42.
1 ) Ludwig Brandstettner: Versuch einer Ortsgeschichte von Katzenbach, Separatabdruck der Nordpfälzer Geschichtsblätter, Kirchheimbolanden, 1908, S. 2.
2 ) Michael Frey und Franz Xaver Remling, Urkundenbuch des Klosters Otterberg in der Rheinpfalz, Mainz 1845, S. 346, hier entnommen aus: Katzenbach, Chronik eines Dorfes, S. 41
3 ) Wilhelm Silberschmidt, Die Regelung des Pfälzischen Bergwesens, Leipzig 1913, S. 20, hier entnommen aus: Katzenbach, Chronik eines Dorfes, S. 67